2. Platz für „PTSV Inklusions Kickers“ in St. Georgen
Gelebte Inklusion und Freude am gemeinsamen Kicken
Freiburg St. Georgen (db). Erstmals nahmen sieben Teams an einem offiziellen Spieltag der südbadischen Jugend-Inklusions-Liga des Südbadischen Fußballverbandes teil. Als Gastgeber war am letzten Samstag der FC Freiburg St. Georgen für den FV Lörrach-Brombach eingesprungen und das Turnier verlief am Ende absolut reibungslos und harmonisch. Neben den etablierten Teams FC Heitersheim, PTSV Jahn Freiburg „Inklusions Kickers“, FV Lörrach-Brombach und FC Freiburg St. Georgen war zum zweiten Mal auch der Bahlinger SC mit einem kleinen Team vertreten. Außerhalb der Wertung nahmen außerdem der renommierte SV Werder Bremen und der Schweizer-Inklusions-Meister FC Basel an diesem Turnier auf der herrlichen Sportanlage des FC St. Georgen Teil. Den Kontakt in die Hansestadt hatten die Gastgeber im Rahmen einer kürzlichen Fußball-Inklusionsreise nach Bremen hergestellt und den Kontakt zum FC Basel das Team aus Lörrach-Brombach geknüpft. So erlebten die zahlreichen Zuschauer ein sehr intensives Fußballturnier bei frühlingshaften Temperaturen, bei dem vor allem die gelebte Inklusion im Fußball sowie die Begeisterung und die Freude am gemeinsamen Kicken einmal mehr im Vordergrund standen. „Ein solch entspanntes Jugendfußballturnier habe ich noch nie erlebt. Kein Ärger, überall nur dankbare und zufriedene Gesichter“, resümierte einer der vier eingeteilten Schiedsrichter des SBFV, die von Staffelleiter Bruno Trenkle (Heimbach) eingeteilt wurden. „Heute gab es nur einen Hauptgewinner: Die gelebte Inklusion“, resümierte Patrick Moran (Inklusionsbeauftragter des SBFV). Nach der äußerst schwierigen Anfangszeit 2022/23 und den vielfältigen Nachwirkungen und Herausforderungen durch die Corona Krise nehmen mittlerweile fünf Jugendteams regelmäßig an der südbadischen Jugend-Inklusions-Liga teil. Kinder, Jugendliche mit und ohne Handicap spielen ohne erhöhten Leistungsdruck gemeinsam und mit viel Freude zusammen Fußball und lernen im Miteinander voneinander. „Jeder ist gut so, wie er ist“, so die Devise. Dabei hatten die Teilnehmer zu Beginn des Ligabetriebes einen Ehrenkodex erarbeitet. Damit die Spiele relativ ausgeglichen verlaufen, gibt es einige feste Regeln. So darf ein Spieler nicht zwei Tore in Folge schießen und beim Stande von 3:0 darf die zurückliegende Mannschaft mit einem Spieler mehr spielen bzw. das führende Team mit einem Spieler weniger. Übertriebener Ehrgeiz soll es bei dieser Turnierform eigentlich überhaupt nicht geben. „Man redet miteinander, man kennt sich, hilft sich und tauscht sich auch außerhalb des Spielfeldes aus. Es sind echte Netzwerke entstanden“,. So PTSV-Trainer Detlef Berger. „Natürlich freuen wir uns über jede weitere Inklusions-Mannschaft in unserer Liga“, so Moran im Namen aller beteiligten Trainer.
Finale im Dreisamstadion
St. Georgens Stadionsprecher und DFB-Mitarbeiter Tobias Barth durfte im Verlauf des Turnieres sehr viele Tore verkünden und das ein oder andere Mal dröhnte sogar die Hymne des SV Werder durch die Lautsprecher. Aber bei der Inklusions-Liga geht es beileibe nicht vordergründig um das Gewinnen. Und so durften sich am Ende wirklich alle Teams als Sieger fühlen und sich feiern lassen. Eine Tabelle gibt es gleichwohl: Am Ende hatte das Team aus Lörrach Brombach die meisten Punkte gesammelt, gefolgt vom PTSV Freiburg „Inklusions Kickers“, dem FC Heitersheim sowie Freiburg St. Georgen und FC Basel. In der Gesamtwertung liegen aktuell Heitersheim, PTSV Freiburg und Lörrach-Brombach punktemäßig sehr nahe beieinander. Zum großen Showdown kommt es nunmehr am Dienstag, 20 Mai im Dreisamstadion: Auf dem Rasen des ehemaligen Bundesligastadions wird dann auf Einladung des SC Freiburg und des SBFV das „Große Finale der Jugend-Inklusions-Liga“ ausgetragen. Bereits beim Turnier in St. Georgen verteilten die Vertreter des SC Freiburg um Dorinja Weizel (Abteilung Marketing und Nachhaltigkeit) zusammen mit Max Gräßlin (Netzwerk Inklusion Freiburg) großzügig Freikarten und ermäßigte Tickets für die Spiele der U23 des SCF sowie der Frauenmannschaft. „Heute dürfen sich alle als Sieger fühlen“, brachte es Grässlin, der kürzlich in den Freiburger Behindertenbeirat gewählt wurde, auf den Punkt.
Ausflug zu Joshua Kimmich und inklusiver Trainerschein
Für die etwa 25 „Inklusions-Kickers“ des PTSV Freiburg steht derweil ein weiterer große Höhepunkt an: Am 11. Mai wurde man von der DFB Stiftung und dem FC Bayern München zum „Glaub an Dich Cup“ mit Nationalmannschaftskapitän Joshua Kimmich auf den FCB-Campus eingeladen. Die beiden Trainer Detlef Berger (2017 Gründer der „Inklusions Kickers“) und Beate Haigis nahmen übrigens 2024 zusammen mit etwa einem Dutzend Trainern aus ganz Südwestdeutschland an der erstmals vom DFB durchgeführten Trainerausbildung im Bereich der Fußball-Inklusion an der DFB-Sportschule in Edenkoben teil. Sind damit absolute Pioniere und Vorreiter auf dem Gebiet der inklusiven Trainerausbildung beim DFB. Zum festen Trainerteam gehören zudem „Mister Inklusion“ Max Grässlin (Netzwerk Inklusion Freiburg) sowie Peter Dreier sowie die Studenten Eric und Matti.